UN warnen vor Hungersnot in Somalia

UN warnen vor Hungersnot in Somalia

Genf (epd). Drei UN-Hilfsorganisationen schlagen Alarm angesichts der sich zuspitzenden Hungerkrise für Millionen Menschen in Somalia. Seit Beginn des Jahres habe sich die humanitäre Lage in dem ostafrikanischen Land weiter verschlimmert, es drohe eine Hungersnot, warnten Vertreter der Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation FAO, des Welternährungsprogramms WFP und des Kinderhilfswerks Unicef am Dienstag in einer Videokonferenz in Genf.

Der Repräsentant der FAO in Somalia, Etienne Peterschmitt, appellierte an Geberländer, mehr Gelder für die Bekämpfung des Hungers bereitzustellen. Der FAO fehlten 105 Millionen US-Dollar (98 Millionen Euro), um dieses Jahr eine Hungersnot in dem Land am Horn von Afrika zu verhindern.

In Somalia seien 7,1 Millionen Menschen oder 45 Prozent der Bevölkerung von der Hungerkrise betroffen, hieß es. Als Gründe nannte der FAO-Repräsentant die ausgebliebene vierte Regenzeit in Folge und steigende Lebensmittelpreise. Auch die Blockade und Besetzung der ukrainischen Häfen durch die russischen Streitkräfte sei ein Grund. Die Ukraine ist einer der größten Lebensmittellieferanten weltweit.

Die UN erklären eine Lage erst dann zu einer Hungersnot, wenn bestimmte Bedingungen der Knappheit und ein bestimmtes Ausmaß erreicht ist. In einer Hungersnot haben die Menschen etwa „nur Zugang zu einer oder zwei Nahrungsmittelgruppen, und es besteht ein extremer Kalorienmangel pro Person und Tag“.