Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat von Großbritannien eine Neuausrichtung des Migrationspaktes mit Ruanda gefordert. Der Pakt bedrohe Menschen auf der Flucht, heißt es in einer am Donnerstag in Genf veröffentlichten Erklärung des Exekutivausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen.
Durch die „Partnerschaft im Bereich Migration und wirtschaftliche Entwicklung“ können Asylsuchende, die sich bereits auf britischem Boden befinden, nach Ruanda überstellt werden. Dort sollen ihre Asylanträge bearbeitet werden.
Obwohl die britische Regierung behaupte, das Abkommen stimme in vollem Umfang mit dem nationalen und internationalen Recht, einschließlich der UN-Flüchtlingskonvention, überein, wird es von vielen Menschenrechtsorganisationen und Kirchenvertretern in Großbritannien kritisiert.
Laut den Kritikern handelt sich um den Versuch eines reichen Landes, das Migrationsmanagement an ein ärmeres Land auszulagern. Damit würde sehr wohl gegen die Verpflichtungen des internationalen Flüchtlingsrechts verstoßen. Zum Weltkirchenrat gehören 352 Kirchen mit 580 Millionen Gläubigen.