"Sea-Watch 4" darf mit 145 Flüchtlingen in Italien anlaufen

"Sea-Watch 4" darf mit 145 Flüchtlingen in Italien anlaufen

Frankfurt a.M. (epd). Die 145 von der „Sea-Watch 4“ im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge dürfen in Italien an Land gehen. Die Behörden hätten dem privaten Seenotrettungsschiff Augusta auf Sizilien als Hafen zugewiesen, teilte die Betreiberorganisation Sea-Watch am Dienstag auf Twitter mit. Die Crew der „Sea-Watch 4“ hatte die Flüchtlinge und Migranten in den vergangenen zwei Wochen gerettet.

Derweil wartete die von Ärzte ohne Grenze betriebene „Geo Barents“ am Dienstagvormittag weiter auf die Zuweisung eines Hafens für 470 Überlebende. Viele Flüchtlinge und Migranten an Bord haben laut der Organisation Gewalt erlitten.

Auf dem Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten. Immer wieder müssen sie nach dem Abschluss von Rettungen tagelang auf See ausharren, bis sie einen europäischen Hafen anlaufen dürfen. Die Organisationen weigern sich, die Überlebenden nach Libyen zu bringen, von wo aus viele Flüchtlinge in See stechen, weil ihnen dort Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen.

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres schon mehr als 689 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.