Bethel richtet Fonds für Vergewaltigungsopfer im Bethel-Klinikum ein

Bethel richtet Fonds für Vergewaltigungsopfer im Bethel-Klinikum ein

Bielefeld (epd). Vergewaltigungsopfer eines Assistenzarztes des Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) sollen finanzielle Unterstützung erhalten. Ein Unterstützungsfonds in der Trägerschaft der Stiftung Bethel soll Zahlungen an alle Frauen leisten, die in dem Klinikum von dem Arzt missbraucht wurden, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Bielefeld dem Evangelischen Pressedienst (epd). Damit soll eine unbürokratische Unterstützung der Opfer ermöglicht werden. Zu der Höhe des Fonds sowie der einzelnen Zahlungen wollte Bethel keine Angaben manchen. Das Verfahren laufe noch. Die Kontaktaufnahme mit den Opfern erfolge durch die Opferschutzbeauftragte des Landes NRW.

„Diese Frauen sind Opfer eines unfassbaren Verbrechens geworden“, sagte Bethel-Sprecher Jürgen Vollmer. Der Fonds könne erlittenes Leid nicht ungeschehen machen, wolle aber Hilfe zur Verarbeitung der Verbrechen geben. Er solle den Opfern gleichermaßen und gleichberechtigt eine Hilfe sein und sie - unabhängig von der noch nicht geklärten Frage nach rechtlichen Verpflichtungen - auch finanziell unterstützen. Das Klinikum und die Stiftung Bethel „erkennen das erlittene Leid der Opfer an und möchten Verantwortung übernehmen“.

Der Assistenzarzt soll im Juli und September 2019 in dem Klinikum mehrere Patientinnen betäubt und an ihnen sexuelle Handlungen vorgenommen haben. Nachdem der damals 32-jährige mutmaßliche Täter in der Untersuchungshaft offenbar Suizid begangen hatte, wurden die Ermittlungen gegen ihn eingestellt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen mehrere Verantwortliche des Klinikums wegen des Verdachts der Beihilfe zur Vergewaltigung durch Unterlassen. Die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel als Träger des Krankenhauses hatten zugesichert, die Ermittlungen zu unterstützen.