Radikale Dresdner Telegram-Gruppe offenbar mit Verbindung in die USA

Radikale Dresdner Telegram-Gruppe offenbar mit Verbindung in die USA

Dresden, Mainz (epd). Die ins Visier der Ermittler geratene radikale Telegram-Gruppe „Dresden Offline-Vernetzung“ hat laut einem Medienbericht im Austausch mit einem Neonazi-Netzwerk in den USA gestanden. In der Gruppe seien Anleitungen für Terroranschläge und zur Sprengstoffbeschaffung geteilt worden. Das belegen Recherchen des ZDF-Magazins „frontal“, die am Dienstagabend ausgestrahlt wurden. Das US-Netzwerk „MZWNEWS“ um den Holocaustleugner John de Nugent habe dazu aufgefordert, militante Widerstandszellen zu gründen.

Reporter des ZDF-Magazins hatten im Dezember Mordpläne gegen Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) aufgedeckt. Daraufhin führte das Landeskriminalamt Sachsen Razzien im Großraum Dresden durch. Die Ermittler fanden neben einer scharfen Pistole auch erlaubnisfreie Waffen und Schwarzpulver. Laut Generalstaatsanwaltschaft Dresden dauern die Ermittlungen gegen sieben Tatverdächtige an.

Laut Recherchen von „frontal“ heißt es in einem Chat aus den USA: „Bildet Kleingruppen von max. 15 Leuten und fangt an effektiv aufzuräumen.“ Tatsächlich hätten sich auf Bestreben von „MZWNEWS“ mehr als zehn weitere sogenannte Offline-Gruppen in ganz Deutschland gegründet. Mitglieder dieser Gruppen hätten sich auch real getroffen, beispielsweise in Hamburg.

Der Aufruf zum bewaffneten Widerstand fiel bei einigen Mitgliedern der Dresdner Telegram-Gruppe offenbar auf fruchtbaren Boden. Ihr Wortführer, Daniel G., hatte laut ZDF in einem bislang unveröffentlichten Audiochat angekündigt, er wolle auf seine Waffe nachträglich eine Zielvorrichtung montieren lassen.