Schweinfurt (epd). Rund 120 Personen haben am Sonntag in Schweinfurt mit einer Menschenkette der Corona-Toten der Region gedacht. Wie die Polizei am späten Sonntagabend mitteilte, verlief die angemeldete Demonstration, bei der auf dem Marktplatz Kerzen aufgestellt wurden, friedlich. Anschließend nahmen rund 200 Menschen an einer friedlichen Demonstration der „Schweinfurter Initiative gegen Schwurbler und Verschwörungstheoretiker“ teil. Parallel dazu fand in der evangelischen St. Johanniskirche ein Friedensgebet statt.
In Schweinfurt hatte es in den vergangenen Wochen jeweils an den Sonntagen nicht angemeldete „Spaziergänge“ von Gegnern der Corona-Maßnahmen gegeben, bei denen es zu teils gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei kam. Dabei wurden mehrere Polizisten attackiert und verletzt. Die Täter wurden in beschleunigten Verfahren zu teilweise empfindlichen Geld- und zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt.
Auch an diesem Sonntag versammelten sich wieder rund 600 Menschen aus dem Lager der Maßnahmen-Kritiker zu nicht angemeldeten Versammlungen in Schweinfurt. Wegen einer Allgemeinverfügung der Stadt dürfen solche nicht angemeldeten Demos momentan nur stationär erfolgen - und nicht als Aufzüge. Etliche Teilnehmer versuchten sich darüber hinwegzusetzen, die Polizei stoppte die Versuche und nahm insgesamt von mehr 200 Personen die Personalien auf. Sie erwartet nun alle ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstößen gegen die Allgemeinverfügung, hieß es.
