Köln (epd). Die externe Überprüfung von Auftragsvergaben im Erzbistum Köln soll auf Anweisung aus dem Vatikan erst nach der Rückkehr von Kardinal Rainer Maria Woelki aus seiner geistlichen Auszeit erfolgen. Darüber habe der Heilige Stuhl Woelkis Stellvertreter, Weihbischof Rolf Steinhäuser, in einem Schreiben in Kenntnis gesetzt, teilte das Erzbistum am Dienstagabend in Köln mit. Darin heiße es, die Untersuchung solle erst durchgeführt werden, wenn der Erzbischof ab dem 2. März seine Amtsgeschäfte wiederaufgenommen hat.
Auf die Untersuchung hatte sich Steinhäuser, der das Erzbistum als Apostolischer Administrator während der Abwesenheit von Woelki leitet, mit dem Vermögensrat und dem Domkapitel verständigt. Geprüft werden soll den Angaben zufolge, ob es in den vergangenen zehn Jahren zu kirchenrechtlichen Versäumnissen bei Auftragsvergaben gekommen ist.
Im Erzbistum hatte es im Zusammenhang mit den hohen Kosten für die unabhängige Untersuchung von Fällen sexualisierter Gewalt durch Kirchenvertreter erste Hinweise gegeben, dass Aufträge womöglich nicht kirchenrechtskonform vergeben wurden. Daraufhin wurden Untersuchungen weiterer Auftragsvergaben eingeleitet, bei denen es beispielsweise um die Beschaffung von Möbeln für Tagungshäuser oder verschiedene Anschaffungen in der IT gehen soll.