Joachim Gauck für Impfpflicht trotz Spaltung

Joachim Gauck für Impfpflicht trotz Spaltung

Berlin (epd). Altbundespräsident Joachim Gauck ist für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. „Die Spaltung, die wir jetzt haben, geht schlecht um mit einem großen Teil der Bevölkerung. Die Spaltung, die wir dann haben, wenn wir eine stärkere Verpflichtung zum Impfen hätten, würde gut sein, würde Nutzen bringen für die Gesamtgesellschaft“, sagte der 81-Jährige am Mittwochabend in der ARD-Talksendung „maischberger. die woche“.

Der Theologe Gauck schränkte aber ein, er würde „nicht gleich mit dem großen Hammer kommen“, sondern eine abgestufte Form der Verpflichtung für richtig halten. Die künftige Ampel-Koalition plant derzeit eine Impfpflicht für Beschäftigte in Einrichtungen mit besonders gefährdeten Menschen. Über eine allgemeine Impfpflicht soll im ersten Quartal nächsten Jahres im Bundestag beraten und fraktionsübergreifend abgestimmt werden.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind derzeit 68,6  Prozent der gesamten Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die geringe Impfquote gilt als ein wesentlicher Grund für das Ausmaß der aktuellen vierten Welle der Pandemie.

Am Donnerstagmorgen meldete das RKI für die zurückliegenden 24 Stunden 73.209 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit sank leicht auf 439,2, von 442,9 am Vortag. 388 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, womit sich die Zahl der Corona-Toten in Deutschland auf 102.178 erhöhte.