Mehr als 30 Ermittlungsverfahren nach Corona-Protesten in Leipzig

Mehr als 30 Ermittlungsverfahren nach Corona-Protesten in Leipzig

Leipzig (epd). Ein Jahr nach der illegalen „Querdenken“-Demonstration in Leipzig mit mindestens 20.000 Teilnehmern ist in der Stadt erneut gegen die Corona-Schutzmaßnahmen demonstriert worden. Nach Polizeiangaben waren dazu am Samstag 3.000 Personen angemeldet, aber wegen der aktuellen Corona-Regeln nur 1.000 Teilnehmer ausschließlich für stationäre Kundgebungen zugelassen. Bei den Protesten kam es auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Ein Polizist habe stationär im Krankenhaus aufgenommen werden müssen, insgesamt seien mehr als 30 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, teilte die Polizei in der Nacht zu Sonntag in Leipzig mit.

Das Ziel, einen nicht genehmigten Aufzug zu verhindern, sei „konsequent umgesetzt“ worden. Auf Twitter hatte die Polizei am Samstag mitgeteilt, mehrere Gruppen aus der „Querdenken“-Szene jeweils im dreistelligen Bereich hätten Aufzüge durchgeführt. Außerdem seien mehrere Personen des rechten Spektrums vor Ort gewesen, hieß es weiter: „Aufgrund des Verhaltens und der mitgeführten Gegenstände wurden die Personen in Gewahrsam genommen.“

Eine Versammlungsfläche sei nach Erreichen der zulässigen Teilnehmerzahl für weiteren Zulauf geschlossen und eine zweite Fläche freigegeben worden, hieß es weiter in der Polizeibilanz: „Einsatzkräfte sorgten dafür, dass diese schlussendlich belegt wurde.“ Vereinzelt sei versucht worden, Absperrungen zu durchbrechen, Polizisten seien mit Gegenständen beworfen und mit Reizstoff besprüht worden.

Eine Kundgebung des Aktionsbündnisses „Leipzig nimmt Platz“ gegen die „Querdenken“-Szene, zu der rund 500 Teilnehmer angemeldet gewesen seien, sei am frühen Abend ohne Vorkommnisse beendet worden.