Frankfurt a.M., Kabul (epd). Mindestens 19 Menschen sind bei zwei Explosionen in der afghanischen Hauptstadt Kabul getötet worden. Dies berichtete der arabische Sender Al-Dschasira am Dienstag unter Berufung auf eine Quelle im Innenministerium. Weitere 43 Menschen seien bei den Detonationen nahe dem größten Militärkrankenhaus der Stadt verletzt worden. Nach den Explosionen sei auch Geschützfeuer gehört worden.
Zunächst bekannte sich laut Al-Dschasira niemand zu dem Anschlag. Augenzeugen hätten der staatlichen Nachrichtenagentur Bakhdar gesagt, Kämpfer, die einer „Islamischen Staat“-nahen Gruppe angehörten, hätten das Krankenhaus betreten und seien mit Sicherheitskräften zusammengestoßen. Dies habe jedoch nicht überprüft werden können.
Seit die Taliban Mitte August die Macht in Afghanistan übernommen haben, gab es immer wieder Anschläge gegen Moscheen oder andere Einrichtungen, die dem „Islamischen Staat“ (IS) zugerechnet werden. Zu einigen Attacken hat sich das Terrornetzwerk bekannt. Der regionale Ableger IS-K ist mit den Taliban verfeindet und konkurriert wie andere dschihadistische Gruppen um Einfluss in der Region.
Ein Sprecher des Innenministeriums der Taliban-Regierung sagte laut dem afghanischen Sender Tolo News, eine Explosion habe sich am Eingang des Krankenhauses ereignet. Einem Reporter zufolge transportierten mehrere Krankenwagen Verletzte in die umliegenden Krankenhäuser.
