Nach vielen Therapien feiert Roma-Aktivist Jovanovic heute das Leben

Nach vielen Therapien feiert Roma-Aktivist Jovanovic heute das Leben

Frankfurt a.M. (epd). Trotz einer gewaltvollen Kindheit und Depressionen feiert der Roma-Aktivist Gianni Jovanovic heute das Leben. „Ich habe viel Therapie gemacht“, sagte er dem evangelischen Monatsmagazin „chrismon“ (November-Ausgabe). Zuhause und auch in der Schule habe er Gewalt erlebt, sei in die Kirche gegangen, nachdem sein Vater ihn prügelte. Dort habe er „dem Orgelspieler zugehört und geweint und mich geborgen gefühlt“, erinnerte sich der Rüsselsheimer.

Seiner Familie habe er verziehen. „Das war viel Arbeit! Aber ohne Verzeihen ist keine Gemeinschaft, keine Zivilgesellschaft möglich“, sagte er. Der Sohn einer Roma-Familie wurde als 14-Jähriger verheiratet und war bereits mit 17 Jahren zweifacher Vater. Sieben Jahre später bekannte er sich zu seiner Homosexualität. „Meinen Eltern gegenüber hatte ich Schulgefühle, weil ich schwul bin“, erinnerte er sich. Heute kämpft er mit seiner Initiative „Queer Roma“ gegen Rassismus und Homophobie.