Mindestens 30 Tote bei Ausschreitungen in ecuadorianischem Gefängnis

Mindestens 30 Tote bei Ausschreitungen in ecuadorianischem Gefängnis

Berlin, Quito (epd). Bei Gefängnisunruhen in der ecuadorianischen Metropole Guayaquil sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 48 Menschen wurden verletzt, wie der örtliche Polizeichef Fausto Buenaño laut der Tageszeitung „El Universo“ am Dienstagabend (Ortszeit) bekanntgab. Bei den Unruhen handelte es sich um Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Gangs. Die Generalstaatsanwaltschaft leitete Untersuchungen ein.

Die Ausschreitungen in dem Gefängnis Litoral begannen den Angaben zufolge am Dienstagmorgen. Mehrere Handgranaten seien in der Haftanstalt detoniert. Sechs Menschen sind laut der Staatsanwaltschaft enthauptet worden. Lokale TV-Bilder zeigten Häftlinge, die aus Fenstern des Gefängnisses schossen. Innerhalb weniger Minuten sei die Polizei vor Ort gewesen, hieß es. Es habe aber mindestens fünf Stunden gedauert, bis die Situation in der überfüllten Haftanstalt wieder unter Kontrolle war.

In den vergangenen Wochen gab es in verschiedenen Haftanstalten in Ecuador Unruhen. Nur wenige Meter von Litoral entfernt beschädigten vor zwei Wochen Explosionen das Dach im Hochsicherheitstrakt eines anderen Gefängnisses. Im Februar kamen 80 Häftlinge bei Ausschreitungen in einer Haftanstalt in Cotopaxi ums Leben. Guayaquil ist die wichtigste Hafenstadt und größte Stadt in Ecuador. Sie gilt als zentraler Umschlagplatz für den illegalen Handel mit Kokain aus Südamerika.