Prozess nach Angriff auf jüdisches Restaurant startet am 8. September

Prozess nach Angriff auf jüdisches Restaurant startet am 8. September

Chemnitz (epd). Mehr als drei Jahre nach einem Angriff auf ein jüdisches Restaurant in Chemnitz soll am 8. September der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter beginnen. Das teilte das Amtsgericht Chemnitz am Dienstag mit. Das Gericht hatte den Prozessauftakt bereits mehrfach vertagt. Ende Juni hieß es zur Begründung, die Generalstaatsanwaltschaft habe kurzfristig weitere Beweismittel vorgelegt. Der Prozess sollte zunächst am 10. Mai beginnen, dann am 5. Juli.

Verantworten muss sich ein 30-jähriger Mann, der in Niedersachsen wohnt. Ihm werden gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch im besonders schweren Fall und Sachbeschädigung vorgeworfen. Der Mann soll am Abend des 27. August 2018 aus einer Gruppe von mindestens zehn Personen heraus den Wirt des jüdischen Restaurants „Schalom“ gewalttätig attackiert haben.

Er und weitere Angreifer sollen mindestens fünf faustgroße Schottersteine und eine Bierflasche auf den Geschädigten geworfen haben. Bei der Attacke erlitt der Wirt eine Verletzung an der Schulter. Aus der Gruppe heraus soll er zudem mit den Worten „Judensau! Verschwinde aus Deutschland!“ beleidigt worden sein.

Der Angriff auf den Wirt und das jüdische Restaurant hatte sich nach einer Kundgebung der extrem rechten Vereinigung „Pro Chemnitz“ ereignet. Er war erst Tage später bekannt geworden.