Mann mit jüdischer Kippa bei Angriff schwer verletzt

Ein Mann mit einer jüdischen Kippa
© Wolfgang Kumm/dpa
Ein Angriff auf einen jungen Mann in Köln hat offenbar einen antisemitischen Hintergrund. (Archivbild)
Mann mit jüdischer Kippa bei Angriff schwer verletzt
Kölner Oberbürgermeisterin entsetzt über antisemitische Attacke
Ein Angriff auf einen jungen Mann in Köln hat offenbar einen antisemitischen Hintergrund. Die Polizei nahm zwei mutmaßliche Täter fest. Die Kölner Oberbürgermeisterin Reker unterstrich, dass Menschen jeder Religion angstfrei leben können müssten.

Köln (epd). Ein 18-jähriger Mann mit einer jüdischen Kippa ist bei einem mutmaßlichen antisemitischen Angriff in Köln schwer verletzt worden. Der junge Mann wurde am späten Freitagabend im Kölner Kaiser-Wilhelm-Park von Mitgliedern einer Gruppe geschlagen und getreten, wie die Polizei Köln am Samstagabend mitteilte. Einer aus der Gruppe habe dem Opfer zudem seine Kippa vom Kopf geraubt. Rettungskräfte hätten den Schwerverletzten unter anderem mit einem Jochbein-Bruch in eine Klinik gebracht. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) äußerte sich entsetzt über die Tat.

Die Polizei nahm noch am Samstag kurz nach dem Vorfall zwei mutmaßliche Angreifer im Alter von 18 und 19 Jahren vorübergehend fest. Die beiden Tatverdächtigen seien inzwischen wieder auf freiem Fuß, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Ermittlungen dauerten an. Wegen eines anzunehmenden antisemitischen Hintergrunds der Tat hat der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Die Kölner Oberbürgermeisterin Reker erklärte, dass antisemitische Übergriffe in der Stadt nicht geduldet würden. „In unserer Stadt muss jeder und jede angstfrei leben können, egal welcher Religion man angehört, welche Weltanschauung man hat und wie man lebt und liebt“, erklärte Reker am Sonntag. Diese Weltoffenheit gehöre zu Köln und mache diese Stadt aus. „Daher schmerzen solche Übergriffe hier bei uns ganz besonders, und als Stadtgesellschaft müssen wir deutlich machen, dass wir dies nicht dulden“, betonte sie.

Der Tat sei nach ersten Ermittlungen eine antisemitische Beleidigung gegen den jungen Kölner vorausgegangen, erklärte die Polizei weiter. Beamte der Leitstelle hätten anhand von Videoüberwachung zwei der mutmaßlichen Tatbeteiligten erkannt und darauf Streifenteams dorthin entsandt.