Umfrage: Pandemie verschlechterte Lage junger Menschen in Europa

Umfrage: Pandemie verschlechterte Lage junger Menschen in Europa

Berlin (epd). Die Lebenssituation junger Menschen in Europa hat sich einer Studie zufolge durch die Corona-Pandemie verschlechtert. Dennoch schaut die Generation der unter 26-Jährigen mehrheitlich optimistisch in die Zukunft, wie die am Mittwoch in Berlin vorgestellten Ergebnisse der repräsentativen Jugendstudie „Junges Europa“ der TUI Stiftung zeigen. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte dazu im vergangenen April 6.253 Menschen zwischen 16 und 26 Jahren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen.

Nach dem momentanen Gefühlszustand gefragt, antwortete fast jeder zweite junge Mensch eher negativ, zum Beispiel mit „müde“, „unsicher“, „genervt“ und „gestresst“. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) gab an, ihre Lebenssituation habe sich verschlechtert, in Deutschland waren es 46 Prozent. Vier von zehn jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren (39 Prozent) verloren in der Pandemie ihren Job oder erlitten finanzielle Einbußen.

Die Befragten fühlen sich in allen Lebensbereichen stark belastet und befürchten, dass dies auch vorerst so bleibt. Am schwierigsten (72 Prozent) empfinden die jungen Menschen die Beschränkungen im öffentlichen und sozialen Leben - etwa reduzierte Kontaktmöglichkeiten mit Freunden und Familie oder geschlossene Geschäfte und Sportvereine.

Während der Pandemie verhalten sich die jungen Erwachsenen nach eigenen Angaben überwiegend regelkonform: Nur knapp ein Fünftel (19 Prozent) gab an, gesetzliche Maßnahmen und Empfehlungen zu ignorieren.

Die Gesundheitspolitik gehört für die jungen Erwachsenen erstmals seit dem Start der Jugendstudie der TUI Stiftung im Jahr 2017 zu den drängendsten Problemen der EU: 28 Prozent aller Befragten in den sieben europäischen Ländern sind dieser Ansicht. Allerdings führt unverändert der Umwelt- und Klimaschutz die Liste an (41 Prozent), vor der Wirtschafts- und Finanzpolitik (32 Prozent) sowie Migration und Asyl (31 Prozent).

Insgesamt interessieren sich laut Befragung 33 Prozent der jungen Europäerinnen und Europäer für Politik. 30 Prozent der Befragten sagten, Politik interessiere sie nur wenig oder überhaupt nicht.