EKD ruft zur Hilfe für politische Gefangene in Belarus auf

EKD ruft zur Hilfe für politische Gefangene in Belarus auf

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat zur Hilfe für politische Gefangene in Belarus aufgerufen. Wie die EKD am Mittwoch in Hannover mitteilte, befinden sich in dem osteuropäischen Land derzeit rund 300 Menschen in politischer Gefangenschaft. Man solle Briefe an diese schicken, "als Zeichen der Solidarität und gegen das Vergessen", sagte die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber: "Denn nichts ist schlimmer für unschuldig Inhaftierte als im Gefängnis vergessen zu werden."

In den vergangenen Wochen seien Dutzende Menschen in politisch motivierten Strafprozessen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden, hieß es weiter. Viele weitere, die in Untersuchungshaft sitzen und gegen die ein Prozess läuft, erwarte ein ähnliches Schicksal. Die EKD verwies auf die Webseite "www.100xSolidarität.de", wo die Schicksale der Betroffenen dokumentiert sind. Dort sei unkompliziert auch eine Briefvorlage zu erstellen und abzuschicken.

Während die Situation in Belarus kaum mehr internationale Beachtung finde, werde die Lage im Land immer bedrückender, fügte Bosse-Huber hinzu: "Das Regime hat die Freiheitsbewegung mit unglaublicher Härte eingeschüchtert. Und im Gefängnis wächst die Verzweiflung bei den Gefangenen von Tag zu Tag." Zudem seien mehrere Häftlinge im Hungerstreik und es gebe Suizidversuche.