UN-Berichterstatter prangert Gewalt in Myanmar an

UN-Berichterstatter prangert Gewalt in Myanmar an

Genf, Rangun (epd). Angesichts der Gewalt in Myanmar hat der UN-Sonderberichterstatter Tom Andrews zu entschlossenen Maßnahmen gegen die Militärjunta aufgerufen. Diese sei "illegitim und verantwortlich für weitverbreitete und systematische Menschenrechtsverletzungen gegen friedliche Demonstranten", erklärte der Sonderberichterstatter für Menschenrechte in Myanmar in einem Bericht, der kurz vor einer Sitzung des Weltsicherheitsrates zur Lage in dem Land veröffentlicht wurde. Dafür müssten die Machthaber zur Rechenschaft gezogen werden.

Andrews erklärte, seit dem Putsch vom 1. Februar habe die Junta Gesetze systematisch und rechtswidrig demontiert. Zugleich seien neue Gesetze erlassen worden, die den grundlegenden Schutz der Meinungs- und Versammlungsfreiheit sowie der Privatsphäre ausgehebelt hätten. Täglich gehe die Militärjunta mit zunehmender Brutalität gegen jene vor, die sich für Gerechtigkeit, Menschenrechte und Demokratie einsetzten und ihr Land gegen den illegalen Militärputsch verteidigten.   Am Freitag gingen Polizisten und Soldaten in mehreren Städten des südostasiatischen Landes erneut mit Gewalt gegen Demonstranten vor. In Myanmars zweitgrößter Stadt Mandalay wurde ein Mann erschossen, wie die Nachrichtenportale "Myanmar Now" und "Irrawaddy" meldeten. In der früheren Hauptstadt Rangun hätten die Sicherheitskräfte Tränengas und Blendgranaten eingesetzt.

Allein am Mittwoch waren laut der UN-Sondergesandten Christine Schraner Burgener mindestens 38 Menschen getötet worden. Insgesamt sprechen die Vereinten Nationen von mindestens 54 Todesopfern seit dem Staatsstreich. Laut der "Vereinigung zur Unterstützung politischer Gefangener" wurden seitdem mehr als 1.500 Personen festgenommen.   Am Donnerstagabend (Ortszeit) hatten die USA ihre Sanktionen gegen Myanmar ausgeweitet. Verschärfte Exportkontrollen richten sich den Angaben zufolge gegen das Verteidigungs- und das Innenministerium, die bereits vor dem Putsch direkt der Armee unterstanden. Ebenso sind zwei vom Militär kontrollierte Firmenkonglomerate betroffen.    epd ng fu