EU will ärmeren Ländern bei Impfungen zur Seite stehen

EU will ärmeren Ländern bei Impfungen zur Seite stehen

Brüssel (epd). Die Europäische Union will ihren Partnerländern bei Impfungen gegen Corona zur Seite stehen. Der Videogipfel der Staats- und Regierungschefs am Donnerstagabend sei "ein sehr starkes Signal in diese Richtung" gewesen, sagte Ratspräsident Charles Michel nach den Beratungen. "Wir sind der Meinung, dass der Impfstoff ein öffentliches Gut sein sollte", fügte er hinzu. Michel bekräftigte dabei die Unterstützung für die internationale Impf-Initiative Covax.

Kommissionschefin Ursula von der Leyen wiederholte ihren Vorschlag, einen Teil der für die EU gesicherten Impfdosen an ärmere Länder weiterzugeben. "In einigen Monaten werden wir in Europa mehr Dosen haben, als wir brauchen können", sagte sie. Sie verwies darauf, dass die EU Covax bisher schon finanziell unterstützt, Covax aber selbst Schwierigkeiten habe, weil es einen "weltweiten Ansturm" auf den Impfstoff gebe.

Beobachter haben die EU mitverantwortlich für eben diese Knappheit gemacht. Denn die EU hat sich ihre Impfdosen, von denen sie nun einen Teil an ärmere Länder abtreten könnte, zunächst an Covax vorbei durch direkte Verträge mit den Pharmafirmen gesichert.