Umwelthilfe: Gemischte Bilanz nach Böller-Verkaufsverbot an Silvester

Umwelthilfe: Gemischte Bilanz nach Böller-Verkaufsverbot an Silvester

Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nach dem ersten Jahreswechsel mit einem Böller-Verkaufsverbot eine gemischte Bilanz gezogen. So habe sich nach übereinstimmenden Polizei- und Medienberichten die Zahl der Verletzten durch Pyrotechnik stark reduziert, erklärte die Organisation am Freitag in Berlin. Auch die gemessenen Feinstaubwerte nach Mitternacht hätten deutlich unter denen des Vorjahres gelegen. Allerdings hätten sich hier erhebliche regionale Unterschiede gezeigt.

"Wir freuen uns, dass das Böller-Verkaufsverbot klar Wirkung gezeigt hat", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Das stützt, was wir seit Jahren sagen: Böllerverbote schützen Leben und Gesundheit." Allerdings zeige sich auch, dass die Bilanz dort besonders positiv ausfalle, wo neben dem Verkaufsverbot auch allgemeine Anwendungsverbote oder Ausgangssperren verhängt worden seien, wie in Hamburg oder München. Wo solche Verbote fehlten, seien die Werte im Vergleich zum Vorjahr zwar auch zurückgegangen, aber nicht so stark. Und sie seien immer noch so hoch, dass die Gefahr für die Gesundheit der Menschen dort erheblich sei.

An einer Messstation in München, wo eine Ausgangssperre galt, ging laut DUH der maximale stündliche Höchstwert für Feinstaub in der Luft im Vergleich zum Jahreswechsel 2019/20 um 92 Prozent zurück. In Hamburg mit einem vollständigen Böllerverbot sei die Belastung um 83 Prozent gesunken. In Berlin, wo den Angaben zufolge neben dem Verkaufsverbot in Deutschland keine weiteren Einschränkungen in Kraft waren, sei die Reduktion mit 66 Prozent dagegen deutlich geringer gewesen.

Resch forderte die Bundesregierung auf, für den nächsten Jahreswechsel ein allgemeines bundesweites Anwendungsverbot für Pyrotechnik über die Sprengstoffverordnung zu verhängen. Dies sei besonders wichtig, weil die Corona-Pandemie dann immer noch ein Thema sein werde, sagte er.

epd mih