Festnahme nach Steinwurf auf Synagoge in Essen

Festnahme nach Steinwurf auf Synagoge in Essen

Essen, Düsseldorf (epd). Nach einem Angriff auf die Jüdische Kultus-Gemeinde in Essen hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Der 37-jährige Iraner sei bereits polizeilich in Erscheinung getreten und nach vorausgegangenen Einsätzen jeweils in einer Spezialklinik behandelt worden, erklärte die Polizei Essen am Dienstag.

Am Freitagmittag soll der Mann einen Stein gegen die Fenster der Synagoge in Essen geworfen und dabei zwei Fensterscheiben beschädigt haben. Der Staatschutz nahm die Ermittlung auf. Ausgewertet wurden den Angaben zufolge unter anderem Videoaufzeichnungen der Sicherheitskamera. Dort sei der Tatverdächtige zu sehen, wie er am 14. November mehrfach an Türen und Fenstern der Synagoge gerüttelt und geklopft habe. Der Mann soll die Synagoge zudem zuvor mehrfach kontaktiert haben.

Jüdische Gemeinden und der Zentralrat der Juden forderten einen besseren Schutz. Wie die Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit, Beratung bei Rassismus und Antisemitismus (Sabra) und der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) erklärten, handelte es sich bei dem Steingeschoss um eine mehrere Kilo schwere Steinplatte. Diese sei an der schusssicheren Fensterscheibe abgeprallt und habe sie komplett zersplittert.

Bereits Tage zuvor sei ein Betonblock auf ein Fenster der Essener Kultur-Gemeinde geworfen worden, dabei sei jedoch nur ein geringer Sachschaden entstanden, hieß es. Die Angriffe auf die Kultus-Gemeinde reihten sich ein in eine Reihe von bekanntgewordenen antisemitischen Vorfällen in den vergangenen Wochen, die sich gegen Juden in ihrem Wohnumfeld richteten oder sich im Umfeld von jüdischen Einrichtungen zugetragen hätten.