Bundespräsident fordert mehr Wertschätzung für Landwirtschaft

Bundespräsident fordert mehr Wertschätzung für Landwirtschaft

Bautzen (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu mehr Wertschätzung der hiesigen Landwirtschaft aufgerufen. Lebensmittel müssten ihren Preis haben, sagte Steinmeier am Sonntag in dem katholischen Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno in der sächsischen Oberlausitz. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass es kein Naturgesetz sei, dass die Regale im Supermarkt jeden Tag voll sind. "Corona zeigt uns auch, wie verwundbar globale Lieferketten sind und wie wichtig die heimische Landwirtschaft für uns ist", sagte Steinmeier.

In der Bildungsstätte des Bistums Dresden-Meißen besuchte der Bundespräsident einen ökumenischen Erntedankgottesdienst und nahm anschließend die traditionelle Erntekrone entgegen. An dem Gottesdienst nahmen auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers und der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, teil.

Der sächsische Ministerpräsident warb dafür, im Streit um die richtige Ausrichtung der Landwirtschaft gemeinsam nach vernünftigen Zukunftslösungen zu suchen und nicht in einen "Kulturkampf" zu verfallen. "Wir dürfen nicht das eine gegen das andere ausspielen", sagte Kretschmer.

Die Übergabe der Erntekrone an den Bundespräsidenten ist den Angaben zufolge eine lange Tradition. Auf Wunsch von Steinmeier findet die Übergabe nicht mehr in Berlin statt sondern jedes Jahr in einer anderen ländlichen Region. "Wir gehen dorthin, wo unser täglich Brot angebaut wird", sagte der Bundespräsident. Gebunden wurde die diesjährige Erntekrone von 14 Landfrauen in der Oberlausitz.