Auschwitz-Komitee: Jüdische Einrichtungen besser schützen

Auschwitz-Komitee: Jüdische Einrichtungen besser schützen

Hamburg (epd). Nach der mutmaßlich antisemitischen Attacke vor einer Hamburger Synagoge fordert das Internationale Auschwitz Komitee einen besseren Schutz jüdischer Einrichtungen in Deutschland. "Für Überlebende des Holocaust ist es ein zutiefst bedrückender Gedanke, dass jüdische Menschen und jüdische Einrichtungen in Deutschland offensichtlich immer noch nicht ausreichend geschützt werden können und der Täter sich der Synagoge und seinem Opfer nähern konnte", erklärte Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, am Sonntagabend.

Vor einer Synagoge in Hamburg war am Sonntag ein Mann angegriffen und offenbar mit einem Klappspaten schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Abend mitteilte, wurde der 29 Jahre alte mutmaßliche Täter von Beamten des Objektschutzes der Synagoge Hohe Weide im Stadtteil Eimsbüttel festgenommen. Das 26-jährige Opfer konnte sich in Sicherheit bringen und wurde bis zum Eintreffen der Rettungskräfte von Passanten erstversorgt. Er wurde mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.

Heubner sagte, für Überlebende des Holocaust sei es entsetzlich, dass sich antisemitischer Hass und Gewalt "offenbar immer tiefer in die Welt einfrisst und weltweit überspringt". Für den Vorstand der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland erklärte Rabbiner Avichai Apel: "Jüdisches Leben insgesamt muss hierzulande besser geschützt werden." Jüdisches Leben gebe es seit rund 1.700 Jahren in Deutschland, es gehöre zum deutschen Alltag einfach dazu, das müsse zur Selbstverständlichkeit werden.

epd kfr