Aktivisten protestieren am Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück

Aktivisten protestieren am Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück

Rheda-Wiedenbrück (epd). Das Bündnis "Gemeinsam gegen die Tierindustrie" protestiert seit Samstagmorgen am Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück. 30 Aktivisten besetzen das Dach des Betriebs, mehrere Menschen sind auf der Zufahrtsstraße aneinandergekettet, wie das überregionale Bündnis mitteilte. Sie fordern eine dauerhafte Schließung der Schlachtfabrik. Ein Sprecher der Polizei Bielefeld sagte dem epd, dass Beamte vor Ort seien und es sich bislang um eine friedliche Demonstration handle.

Zu einer Kundgebung um 11.30 Uhr erwarten die Aktivisten nach eigenen Angaben über hundert Teilnehmer. Um Arbeiter und Anwohner zu schützen, müsse der Schlachthof dauerhaft geschlossen werden, sagte Isa Suhr vom Bündnis gegen die Tierindustrie. Das Coronavirus sei aber nicht das einzige Problem: "Die Tierindustrie bedeutet enormes Leid für Millionen fühlender Lebewesen", kritisierte sie. Der Futtermittelanbau und die Tierhaltung heizten zudem massiv die Klimakrise an. Schon vor der Corona-Pandemie sei die Situation der Arbeiter in der deutschen Fleischindustrie unerträglich gewesen.

In dem Tönnies-Schlachtbetrieb im Kreis Gütersloh waren mehr als 1.550 Beschäftigte positiv auf Corona getestet worden. In den betroffenen Kreisen Gütersloh und Warendorf gelten daher weitgehende Einschränkungen des Alltags. Während der "Lockdown" in Gütersloh um eine Woche verlängert wird, endet er zum Mittwoch in Warendorf.