Katholischer Bischof Bode will mehr Frauen in Kirchenleitungen

Katholischer Bischof Bode will mehr Frauen in Kirchenleitungen

Osnabrück (epd). Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, hat für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche geworben. Im Gespräch mit der Verbandszeitschrift "Frau und Mutter" der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) plädierte Bode dafür, die Diskussion um die Weihe von Priesterinnen fortzusetzen und den Frauenanteil in der Führung der katholischen Kirche deutlich zu steigern: "Zunächst einmal muss die Stärkung der Frauen in Leitungsfunktionen weitergehen. Da müssen Positionen und Möglichkeiten noch mehr benannt werden", sagte Bode. Als Ziel nannte Bode einen Anteil leitender Frauen von "wenigstens" 30 Prozent. Das hätten sich die Bischöfe bis 2023 vorgenommen.

Zudem kann Bode sich auch eine Generalsekretärin der DBK vorstellen: "Die Bischofskonferenz hat grundsätzlich zugestimmt, dass das Amt durch Laien besetzt werden kann. Demzufolge kann es auch eine Frau werden", sagte Bode, der gemeinsam mit der Theologin Dorothea Sattler das Forum "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche" leitet. Das Frauen-Forum ist eines von vier Gremien des sogenannten Synodalen Wegs, der die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs sowie die Klärung der Sexualmoral und der Rolle von Frauen in der katholischen Kirche zum Ziel hat.

Bode zeigte sich überzeugt, dass Frauen in der Kirchenleitung zu ehrlicheren Debatten betragen: "Wir haben im Bistum Osnabrück seit 18 Jahren eine Frau als Leiterin des Seelsorgeamtes. Es verändert einfach etwas, wenn Frauen verantwortlich beteiligt sind. Das geht hin bis zu den Missbrauchsdebatten." Frauen diskutierten anders über diese Themen, "als Mütter, als Betroffene". Entsprechend müssten in den Gremien der Aufarbeitung zwingend Frauen mitwirken.