Rom (epd). Die katholische Kirche in Italien protestiert gegen ein geplantes gesetzliches Diskriminierungsverbot von Homosexuellen. Ein vorliegender Gesetzentwurf drohe, die Meinungsfreiheit einzuschränken, betonte die Italienische Bischofskonferenz am Mittwoch auf ihrer Internetseite. Die italienische Gesetzgebung verfüge bereits jetzt über "ausreichende Mittel zur Vorbeugung und Bekämpfung jeder Art von Gewalt und Verfolgung".
Der vorliegende Gesetzentwurf weitet das bestehende Verbot der Anstiftung zu Diskriminierung und Gewalt wegen Zugehörigkeit zu einer Rasse, Ethnie oder Religion aus. Künftig soll demnach auch Diskriminierung und Gewalt aufgrund von sexueller Orientierung und Identität bestraft werden. Die Abgeordnetenkammer dürfte im Juli über den Entwurf abstimmen.
In der Vergangenheit scheiterten in Italien Versuche, ausdrücklich die Diskriminierung Homosexueller zu verbieten, stets am Widerstand katholischer Abgeordneter. Papst Franziskus hatte sich in der Vergangenheit von der ablehnenden Haltung seiner beiden Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gegenüber Homosexuellen distanziert. Am Beginn seiner Amtszeit betonte er in dieser Hinsicht: "Wer bin ich, ihn zu verurteilen." Gleichzeitig stellt er sich gegen die Ausbildung Homosexueller zu Priestern.