Thüringen und Hessen wollen Flüchtlinge aus Griechenland aufnehmen

Thüringen und Hessen wollen Flüchtlinge aus Griechenland aufnehmen
Knapp 50 Kinder und Jugendliche aus griechischen Flüchtlingslagern durften bereits im April nach Deutschland einreisen. Nun wollen die Bundesländer Hessen und Thüringen weitere Flüchtlinge aufnehmen.

Erfurt, Wiesbaden (epd). Thüringen und Hessen sind zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge von den griechischen Inseln bereit. Thüringen wolle 500 Flüchtlinge von dort aufnehmen, darauf habe sich Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) mit Finanzministerin Heike Taubert (SPD) geeinigt, berichtete die "Thüringer Allgemeine" (online). Hessen ist ebenfalls bereit, weitere minderjährige Flüchtlinge aus den Lagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen.

Die hessischen Landkreise hätten die Bereitschaft signalisiert, bis zu 100 unbegleitete Minderjährige aus den überfüllten Lagern bei sich unterzubringen, sagte Sozial- und Integrationsminister Kai Klose (Grüne) am Samstag in Wiesbaden. Ebenso wie Thüringens Migrationsminister Adams wies Klose darauf hin, dass der Bund der Aufnahme zustimmen müsse.

Das thüringische Kabinett werde sich am Dienstag nach Pfingsten mit dem Programm befassen, sagte Adams der Zeitung. Nach Angaben des Ministers sollen bei der Einreise Frauen und Schwangere sowie Menschen ab 65 Jahren bevorzugt werden. Zudem werde es jeweils zwei Kontingente von bis zu 25 Personen für unbegleitete Kinder und Jugendliche sowie für Schwerkranke geben.

Der hessische Sozialminister Klose wies darauf hin, dass in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln besonders viele Menschen auf engem Raum und unter problematischen hygienischen Bedingungen zusammenlebten.

Mitte April war eine erste Gruppe von 47 unbegleiteten Kindern und Jugendlichen aus den griechischen Lagern in Niedersachsen eingetroffen. Deutschland will nach Angaben der Bundesregierung bis zu 500 Minderjährige von den griechischen Inseln aufnehmen. Auch Luxemburg hatte zwölf unbegleitete Kinder und Jugendliche aufgenommen. Insgesamt hatten zehn EU-Staaten vereinbart, 1.600 Kinder und Jugendliche aus den griechischen Lagern zu holen.

epd lob/lmw jup