Grüne: Besuche in Pflegeeinrichtungen wieder ermöglichen

Grüne: Besuche in Pflegeeinrichtungen wieder ermöglichen

Berlin (epd). Die Grünen wollen mit einem 7-Punkte-Plan die Vereinsamung von pflegebedürftigen oder kranken Menschen in der Corona-Krise verhindern. Unter anderem sollen "Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen so weit wie möglich verhindert werden", heißt es in dem Papier, das dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Demnach wird ein Zeitmanagement vorgeschlagen, das Menschen Zeitkorridore für ihren Besuch zuweise. Zudem solle dafür ein Kontingent von Schutzausrüstung bereitgestellt werden.

Auch pflegende Angehörige sollten Zugang zu Schutzmasken und Schutzkleidung erhalten, fordert die Partei weiter. Im Sterbefall solle zudem familiärer und begleiteter Beistand möglich sein. Bewohner von Pflegeeinrichtungen, die sich in Quarantäne befinden, sollen dem Papier zufolge über Tablets für Videotelefonie mit Freunden und Verwandten in Kontakt kommen können. Über das Papier hatten die zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag, Online) berichtet.

Mit einem strikten Risikomanagement könne das Übertragungsrisiko stark eingegrenzt und Besuche möglich gemacht werden, heißt es in dem 7-Punkte-Plan. Infektionsschutzbedingte Freiheitsbeschränkungen sollten sich zudem nicht pauschal am Alter oder einer Behinderung orientieren, fordern die Grünen. Es gehe darum Entscheidungen zu treffen, die "so spezifisch wie möglich auf Risikosituationen ausgerichtet" seien.

"Zusammenhalt muss unser Leitbild für diese Krise sein", sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt den "Funke-Zeitungen". Wenn das verinnerlicht werde und mit aller Kraft nach kreativen, belastbaren Lösungen gesucht werde, "dann finden wir Wege, die Isolierung von älteren Menschen, Pflegebedürftigen oder anderen besonders gefährdeten Menschen zu verhindern und gleichzeitig ihre Gesundheit zu schützen."