Brandenburgs KZ-Gedenkstätten erinnern an Befreiung 1945

Esther Bejarano
© epd-bild/Philipp Reiss
Esther Bejarano überlebte Auschwitz und das KZ Ravensbrück. Bis heute erzählt sie jungen Menschen von den Verbrechen der Nazis - und fürchtet nun mehr denn je eine Wiederkehr des Schreckens.
Brandenburgs KZ-Gedenkstätten erinnern an Befreiung 1945

Oranienburg/Ravensbrück (epd). Zum Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück vor 75 Jahren sind in den brandenburgischen Gedenkstätten Kränze niedergelegt und Videobotschaften aufgenommen worden. An den Vorbereitungen für das Online-Gedenken am Sonntag beteiligten sich am Donnerstag auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) und die jüdische Kantorin Mimi Sheffer, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in Oranienburg mit.

Zwischen 1933 und 1945 seien "monströse Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden", erklärte Schüle. Daran müsse weiter erinnert werden. Die Berichte Überlebender würden auch im "virtuellen Gedenken" aufgegriffen, das wegen der Coronavirus-Pandemie als Ersatz für die zunächst geplanten Gedenkveranstaltungen vorbereitet wird.

"Ihre Botschaft ist eindrücklich und klar: Nie wieder!", betonte Schüle: "Wir tragen gemeinsam die Verantwortung dafür, dass diese Erinnerung nicht verblasst, dass Hetze, Hass, Ausgrenzung und Verfolgung keinen Raum bekommen und dass unsere Gesellschaft für Toleranz, Miteinander und die Würde aller Menschen steht."

Am Sonntag sollen zahlreiche Videobotschaften von Überlebenden und Politikern veröffentlicht werden. In einer Zeit, in der fremdenfeindliche und rassistische Bewegungen an Stärke gewinnen, sei die Aufarbeitung der NS-Verbrechen von fundamentaler Bedeutung, betonte der Direktor der Gedenkstättenstiftung, Axel Drecoll. Die Stimmen der Überlebenden des Terrors müssten Gehör finden.