Margot Käßmann: Kinder sollten schneller wieder raus dürfen

Margot Käßmann: Kinder sollten schneller wieder raus dürfen

München (epd). Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, plädiert dafür, in der Corona-Krise vor allem Kinder im Blick zu behalten. Sie habe große Sympathien für das dänische Modell, erst einmal die Kinder wieder in Schulen und Kitas gehen zu lassen und gleichzeitig diejenigen zu schützen, die besonders gefährdet sind, sagte die Theologin in dem Radiosender Bayern5 in einem am Samstag gesendeten Interview. "Ich sag' Ihnen ganz ehrlich, ich bin doch bereit, als fast 62-Jährige länger zu Hause zu bleiben, wenn ich weiß, dass Kinder raus können", sagte sie.

In der Debatte um mögliche Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen wünsche sie sich zudem, dass auch Theologen und Psychologen gehört würden: "Ich finde, die sozialen Aspekte müssen neben den medizinischen und auch ökonomischen stärker gesehen werden."

Mit Blick auf Ostern sagte Käßmann, Krise und Tod hätten nicht das letzte Wort. Man müsse aufpassen, sich nicht von Angst und Panik lähmen zu lassen. "Wir dürfen auch nicht so tun, als würde die Pest wüten und ein Drittel der Menschen ausgelöscht", sagte sie. Deutschland habe eine gute medizinische Versorgung, und frühere Generationen hätten weit Entsetzlicheres erlebt.

epd kfr