Abiturprüfungen sollen trotz Corona-Pandemie stattfinden

Abiturprüfungen sollen trotz Corona-Pandemie stattfinden
Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie war zunächst unklar, ob und wie die bevorstehenden Abiturprüfungen stattfinden könnten. Nach anfangs gegensätzlichen Entscheidungen einigten sich die Bundesländer jetzt auf eine gemeinsame Linie.

Mainz (epd). Trotz der Corona-Pandemie sollen die Abiturprüfungen in allen Bundesländern stattfinden. Darauf einigten sich die Kultusminister der Länder am Mittwoch. Die Schulen sollen entweder an den ursprünglichen Terminen festhalten oder die Prüfungen auf einen neuen Termin vor Schuljahresende verlegen, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und amtierende Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), in Mainz. Der Beschluss sei einstimmig gefallen. Er werde auch von der schleswig-holsteinischen Landesregierung mitgetragen, die zuvor gefordert hatte, die Abiturprüfungen in diesem Jahr ganz ausfallen zu lassen.

"Wir waren alle überrascht von der Ankündigung aus Schleswig-Holstein", sagte Hubig. Die jetzt erzielte Einigung sei ein Beleg dafür, dass auch in der aktuellen Krise Bildungssystem und Regierungen handlungsfähig blieben. Ziel der Länder sei es, dass "alle Schülerinnen und Schüler ihr Abiturzeugnis vor Ende der Sommerferien in den Händen halten", sagte sie. Die Prüfungen könnten grundsätzlich auch stattfinden, während der restliche Schulbetrieb ruhe. Eine Verlängerung des Schuljahres oder eine Verkürzung der Sommerferien lehnte die Ministerin ab.

Die Ministerrunde betonte auch, dass die Abschlüsse aller Länder auch in der aktuellen Ausnahmesituation weiterhin bundesweit anerkannt würden. Schulabgängern dürften aus der Krise keine Nachteile entstehen. Hochschulen sollen die Einschreibefristen anpassen, um auch im Fall verschobener Prüfungen noch einen Studienstart zum Wintersemester zu ermöglichen. Die Länder hätten vereinbart, weiter im engen Kontakt zu bleiben und ihr Vorgehen abzustimmen.

In den vergangenen Wochen hatten die zuständigen Ministerien ganz unterschiedlich auf die Krise reagiert. Einige Länder hatten die Abiturtermine verschoben, in anderen Ländern sollten die Prüfungen wie ursprünglich geplant stattfinden. Rheinland-Pfalz nimmt unter den Ländern eine Sonderstellung ein. Weil hier das 13. Schuljahr niemals flächendeckend abgeschafft worden war, jedoch um einige Monate verkürzt ist, haben die meisten Schülerinnen und Schüler hier bereits alle Prüfungen absolviert.