Berlin (epd). Der Berliner Bischof Christian Stäblein hat dazu aufgerufen, in der Coronakrise auf die "Grundtugenden des Lebens" zu setzen. Dazu gehöre neben Vorsicht und Gelassenheit vor allem, solidarisch und offen für die Sorgen anderer zu sein und sich selbst etwas zurückzunehmen, sagte Bischof am Samstag im Berliner RBB-Inforadio. Die Menschen müssten "mit dem Herzen und mit den Augen gucken, was braucht der andere", betonte der Theologe.
Wer allein sei und Hilfe brauche, könne sich an die Kirchengemeinden wenden, sagte Stäblein. Er könne nur dazu ermutigen, "dass man sich meldet, anruft, gerade auch wenn Schwierigkeiten sind". Die Kirchengemeinden vor Ort seien die "besten und schönsten Netzwerke" dafür, Trost und Hilfe zu organisieren, "wenn Menschen allein sind und Angst haben", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Austausch und Miteinander seien im Moment oft schwierig, würden jedoch auch medial möglich gemacht, sagte Stäbl. Zu diesen Austauschmöglichkeiten gehöre auch "die gute alte Telefonseelsorge". Die Landeskirche biete zudem unter dem Twitter-Hashtag #wirsindda Möglichkeiten zum Austausch.
Die Verunsicherung sei zwar in den Gemeinden genauso groß, wie überall in der Gesellschaft, sagte Stäblein weiter: "Wir haben alle ein bisschen Sorge." Dies gehöre jedoch zum Leben dazu und müsse auch zugelassen werden können. Die Frühjahrstagung ihrer Synode Anfang April hat die Landeskirche vorsorglich abgesagt.