Angeklagter Logopäde im Kinderporno-Prozess kündigt Geständnis an

Angeklagter Logopäde im Kinderporno-Prozess kündigt Geständnis an

Würzburg (epd). Der unter anderem wegen 66-fachen schweren sexuellen Missbrauchs an Kindern angeklagte Logopäde Oliver H. aus Würzburg hat über seine beiden Verteidiger ein umfassendes Geständnis angekündigt. Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht sagte Rechtsanwalt Jan Paulsen am Donnerstag, sein Mandant werde eine allgemeine Einlassung abgeben und die Tatvorwürfe umfassend einräumen. Allerdings haben die Verteidiger mit Erfolg den Ausschluss der Öffentlichkeit während der Einlassung ihres Mandanten beantragt.

Zuschauer und Presse mussten am Donnerstag zum Prozessauftakt ohnehin die meiste Zeit außerhalb des Sitzungssaals verbringen. Sowohl die Verlesung der Anklageschrift als auch weitere Beratungen des Gerichts fanden nichtöffentlich statt. Prozessbeobachter erwarten, dass auch ein Großteil der bis Ende April angesetzten weiteren Verhandlungstage nichtöffentlich stattfinden wird. Der Vorsitzende Richter der Jugendschutzkammer, Michael Schaller, begründete das vor allem mit dem Persönlichkeitsschutz der Opfer.

Dem 1982 geborenen Oliver H. wirft die Staatsanwaltschaft unter anderem schweren sexuellen Missbrauch sowie die Herstellung, Verbreitung und den Besitz kinderpornografischen Materials vor. H. hatte sich demnach unter anderem in zwei evangelischen Kitas an sieben teils schwerbehinderten Jungs zwischen zwei und sechs Jahren vergangen. Die selbst erstellten kinderpornografischen Bilder und Videos habe er über das Darknet verbreitet. Der Mann sitzt seit März 2019 in Untersuchungshaft. Infolge der Ermittlungen in diesem Fall wurden weitere Tatverdächtige in ganz Europa ausfindig gemacht.