Potsdam (epd). Mit einer Gedenkfeier in der evangelischen Nikolaikirche in Potsdam nimmt Brandenburg am 21. Januar Abschied vom früheren Ministerpräsidenten Manfred Stolpe (1936-2019). Neben geladenen Gästen könnten dort auch Bürgerinnen und Bürger ihre Anteilnahme bekunden, wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte. Stolpes Beisetzung sei einige Tage darauf im Familienkreis auf dem Bornstedter Friedhof in Potsdam geplant, sagte ein Regierungssprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Manfred Stolpe war von 1990 bis 2002 Ministerpräsident von Brandenburg und danach bis 2005 Bundesverkehrsminister. Der frühere Kirchenjurist und ehemalige Ost-Berliner Konsistorialpräsident der evangelischen Kirche in der DDR starb in der Nacht zum 29. Dezember im Alter von 83 Jahren nach langer, schwerer Krankheit. Seine 2004 diagnostizierte Krebserkrankung verschwieg Stolpe zunächst, um Schwierigkeiten im Ministeramt zu vermeiden.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und sein Stellvertreter, Innenminister Michael Stübgen (CDU), trugen sich am Montagnachmittag in der Staatskanzlei in das Kondolenzbuch ein. Stolpe habe das Land auf einen guten Kurs gebracht, sagte Woidke. Er sei ein "Staatsmann im besten Sinne" gewesen, dem es immer wichtig gewesen sei, nahe bei den Menschen zu sein.
"Brandenburg trauert um einen Mann, der wie kein anderer für den Zusammenhalt in der Gesellschaft einstand", schrieb Woidke in das Kondolenzbuch: "Brandenburg trauert um eine starke 'Stimme des Ostens', einen echten Landesvater."