Kritik an zu hohen CO2-Emissionen bei Dienstwagen

Kritik an zu hohen CO2-Emissionen bei Dienstwagen

Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe hat weiterhin zu hohe CO2-Emissionen bei Dienstwagen zahlreicher Spitzenpolitiker kritisiert. Kein einziger Dienstwagen der Regierungspolitiker im Bund und in den Ländern halte den EU-Flottengrenzwert von aktuell noch 130 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer im Realbetrieb ein, sagte die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Umwelthilfe, Barbara Metz, am Montag in Berlin. Dies sei eine ernüchternde Bilanz in einem Jahr, in dem Millionen Menschen für den Klimaschutz auf die Straße gegangen seien.

Dabei fahre Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) mit schlechtem Beispiel im Bundeskabinett voraus. Sein Dienstwagen - ein Benzin/Elektro-getriebender BMW 745Le xDrive - habe mit 258 Gramm pro Kilometer den höchsten CO2-Ausstoß, heißt es in dem mittlerweile 13. Dienstwagencheck der Umwelthilfe. Die Angaben beruhen auf Abfragen bei den Ministerien und eigenen Berechnungen. Insgesamt wurden 245 Bundes- und Landespolitiker zu ihren 237 Dienstwagen befragt.

Von den abgefragten Dienstwagen sind 143 Fahrzeuge mit reinem Dieselantrieb, 74 mit Plug-In-Hybridantrieb und 17 konventionelle Benziner. Erstmals gebe es drei Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb, hieß es weiter.

Besondere Kritik der Umwelthilfe richtet sich gegen Modelle mit Plug-In-Hybriden. Diese seien als die Antriebsart mit den höchsten Abweichungen zwischen offiziellem und realem CO2-Ausstoß "enttarnt" worden, erklärte Metz. Praxistests zufolge würden diese Fahrzeuge vorwiegend im extrem ineffizienten Verbrennermodus betrieben, hieß es zur Begründung.