Deutschland startet neuen Klimafonds für arme Staaten

Deutschland startet neuen Klimafonds für arme Staaten

Madrid (epd). Deutschland hat auf der Weltklimakonferenz in Madrid weitere Unterstützung für arme Länder im Kampf gegen die Erderwärmung zugesagt. Dazu zählten ein Fonds und mehrere Initiativen, teilte das Entwicklungsministerium am Montag mit. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) erklärte, der Klimawandel sei längst zur Überlebensfrage der Menschheit geworden, deshalb wolle Deutschland mehr tun. Für das nächste Jahr versprach das Ministerium zusätzliche Investitionen in Höhe von 500 Millionen Euro.

Unter anderem werde gemeinsam mit den Versicherungsunternehmen Global Parametrics und HannoverRe der Natural Disaster Fund (NDF) Deutschland gegründet, hieß es. Der Fonds solle humanitäre Organisationen und andere Institutionen in Entwicklungsländern absichern, damit diese nach einer Naturkatastrophe Hilfe leisten können. Das Ministerium bringe einen Beitrag von 25 Millionen Euro zu dem Fonds ein. Mit weiteren Zusagen könnten rund 100 Millionen Menschen abgesichert werden, hieß es.

Sabine Minninger, Klimareferentin von "Brot für die Welt", begrüßte die Ankündigung. Die ärmsten Menschen bräuchten diese Finanzmittel dringend, damit sie nach extremen Wetterereignissen wie Fluten oder Stürmen rasch wieder auf die Beine kommen. Es sei allerdings schwer nachzuvollziehen, warum Deutschland und die EU sich nach wie vor verweigerten, einem internationalen Fonds für Klimaschäden zuzustimmen. Dieser internationale Fonds ist einer der großen Streitpunkte zwischen armen und reichen Ländern auf der Klimakonferenz.

Zu den weiteren deutschen Initiativen gehören Hilfe für Küstenbewohner bei der Anpassung an den Klimawandel, die Unterstützung von Entwicklungsländern bei der Steigerung ihrer nationalen Klimaschutzbeiträge und die Förderung von klimafreundlichen Anleihen. Eine Partnerschaft mit dem Internationalen Währungsfonds soll die Finanzministerien und Zentralbanken in Entwicklungsländern dabei unterstützen, Klimarisiken in ihrer Politik zu berücksichtigen.

Die Weltklimakonferenz geht am Dienstag in ihre heiße Phase, wenn Staats- und Regierungschefs sowie Minister zusammenkommen. Die UN verlangen von den Politikern, neue, nachgebesserte Klimaschutzpläne anzukündigen, um die Vorgaben des Pariser Abkommens von 2015 zu erreichen. Die Konferenz endet am Freitag.