Berliner Gedächtniskirche feiert christlich-muslimischen Gottesdienst

Berliner Gedächtniskirche feiert christlich-muslimischen Gottesdienst

Berlin (epd). In der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche haben am Sonntag mehr als 100 Menschen einen christlich-muslimischen Dialoggottesdienst gefeiert. Im Mittelpunkt hätten "öffnende Grenzverletzungen zwischen den Religionen" gestanden, teilte Gedächtniskirchen-Pfarrer Martin Germer mit. Der evangelische Theologe gestaltete den Predigtdialog gemeinsam mit Imam Mohamed Taha Sabri von der "Neuköllner Begegnungsstätte (NBS) - Dar-as-Salam-Moschee".

Diese Moscheegemeinde habe Anfang 2017 die Initiative ergriffen zu einem interreligiösen Friedensgebet auf dem Breitscheidplatz als Antwort auf den islamistisch motivierten Terroranschlag neben der Gedächtniskirche vom 19. Dezember 2016, betonte Germer. Die daraus entstandene Kooperation und auch andere öffnende und dialogorientierte Aktivitäten der NBS seien wiederholt aus ganz unterschiedlichen Richtungen als Grenzüberschreitungen empfunden und auch angegriffen worden.

"Interreligiöser Dialog und gesellschaftliche Öffnung können aber nur gelingen, wenn Menschen es wagen, über vermeintliche oder überkommene Grenzen hinauszugehen", sagte Germer. Der Gottesdienst war den Angaben zufolge Teil einer gemeinsamen Predigtreihe, zu der die Berliner Citykirchen im Jahr des 30. Mauerfalljubiläums unter der Überschrift "Grenzverletzer" einladen.