Zwickau weiht Gedenkort für NSU-Opfer ein

Zwickau weiht Gedenkort für NSU-Opfer ein

Zwickau (epd). Im sächsischen Zwickau wird am 3. November ein Gedenkort für die Mordopfer des rechtsterroristischen "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) eingeweiht. Während der Veranstaltung solle jeder der zehn für die Opfer zuvor gepflanzten Bäume eine Gedenkplatte erhalten, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Ein erster Gedenkbaum für den Blumenhändler Enver Simsek war Anfang Oktober in Zwickau geschändet worden.

Das Absägen des Baumes hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Die Zwickauer Oberbürgermeisterin Pia Findeiß (SPD) sprach von einer "ruchlosen Tat". Simsek war das erste von insgesamt zehn Opfern der NSU-Mordserie von 2000 bis 2011. Die Terrorzelle mit Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatte fast 14 Jahre lang im Untergrund gelebt - zuletzt in Zwickau.

Mit dem Gedenkort soll laut Stadtverwaltung ein "starkes Zeichen für mehr Toleranz und gegen das Vergessen der menschenverachtenden NSU-Taten" gesetzt werden. Die Bäume sollen Anfang kommender Woche gesetzt werden.