OECD: Fast ein Viertel der Deutschen ist fettleibig

OECD: Fast ein Viertel der Deutschen ist fettleibig

Berlin (epd). Fast jeder vierte Erwachsene in Deutschland ist einer Studie zufolge fettleibig. Damit liegen die Deutschen genau im Durchschnitt der OECD-Länder, wie aus einer am Donnerstag vorgestellten Untersuchung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervorgeht. Die überzähligen Kilos wirken sich demnach auf die durchschnittliche Lebenserwartung der Gesamtbevölkerung aus: Aufgrund des Übergewichts leben die Bundesbürger im Schnitt 2,6 Jahre kürzer. Am Freitag ist Welt-Adipositas-Tag.

Die Behandlung von Übergewicht und damit verbundenen Krankheiten macht der Studie zufolge 10,7 Prozent der Gesundheitsausgaben in Deutschland aus. Damit weist Deutschland eine der höchsten Raten der untersuchten Länder auf. Der Durchschnitt der OECD-Mitgliedsstaaten liegt bei 8,4 Prozent. Übergewicht wirkt sich der Studie zufolge auch auf die Wirtschaftsleistung aus: Es verringert das Bruttoinlandsprodukt um drei Prozent. Um das aufzufangen, zahlt jeder Deutsche 431 Euro Steuern zusätzlich im Jahr.

Zwar habe die Bundesregierung eine Reihe von Richtlinien wie die Nährwertkennzeichnung auf Produkten eingeführt, es könne aber noch mehr gegen Übergewicht getan werden, heißt es in der Untersuchung. So könnten sich Richtlinien zur Änderung der Zusammensetzung von ungesunden Lebensmitteln positiv auswirken: Würden die Kalorien von ungesunden Lebensmitteln um 20 Prozent reduziert, könnten Krankheiten wie etwa Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduziert werden. Auf diese Weise könnten zudem in Deutschland jährlich 581 Millionen Euro an Gesundheitsausgaben gespart werden, wie die Autoren schreiben.

Mehr als die Hälfte der Bürger (58 Prozent) aus 34 von 36 OECD-Mitgliedsstaaten ist laut der Untersuchung übergewichtig.