Verband will Konsequenzen aus Rentenlücke zwischen Männern und Frauen

Verband will Konsequenzen aus Rentenlücke zwischen Männern und Frauen

Osnabrück (epd). Angesichts der deutlichen Lücke zwischen den Renten von Männern und Frauen fordert der Sozialverband VdK Deutschland ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit für alle Beschäftigten. "Es kann nicht sein, dass dieses Recht abhängig ist von der Größe des jeweiligen Unternehmens. Hier besteht dringend Handlungsbedarf", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Sie reagierte damit auf eine Untersuchung der Universität Mannheim und der niederländischen Tilburg University. Danach erhalten Frauen im Durchschnitt 26 Prozent weniger gesetzliche Rente als Männer.

Hintergrund: Kleine Unternehmen mit bis zu 45 Beschäftigten sind von der sogenannten Brückenteilzeitregelung ausgenommen. Um diese Arbeitgeber nicht zu überfordern, gibt es für deren Beschäftigte keinen Rechtsanspruch auf befristete Teilzeit. Für Unternehmen von 46 bis zu 200 Mitarbeitern gilt eine Zumutbarkeitsgrenze: Hier muss pro 15 Beschäftigten nur jeweils einem Antrag auf befristete Teilzeit entsprochen werden.

Bentele verlangte zudem insgesamt eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Familienarbeit sei auch heutzutage noch in erster Linie Frauenarbeit. Viele Mütter wollten gerne mehr arbeiten, um auch im Alter gut abgesichert zu sein. "Doch alle, die aktuell auf der Suche nach einem Kitaplatz sind, wissen, wie schwierig das Unterfangen ist. Letztendlich landen deswegen vor allem Frauen häufig in der Teilzeitfalle." Die Präsidentin forderte, die Ganztagesbetreuung in Kitas schnellstmöglich auszubauen. Zudem seien flexiblere Arbeitszeitmodelle als bisher nötig.