Kleist-Festtage greifen Fontane-Jubiläumsjahr auf

Kleist-Festtage greifen Fontane-Jubiläumsjahr auf

Frankfurt an der Oder (epd). Die 29. Kleist-Festtage in Frankfurt an der Oder laden im Oktober unter dem Motto "Stürmische Zeiten - Fontane, Kleist und andere Helden" zu einem umfangreichen Kulturprogramm ein. Bei dem Festival vom 17. bis 27. Oktober wird auch der Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker vergeben, wie das Kleist-Forum am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Der mit 7.500 Euro dotierte Preis geht an den Autor und Dramaturgen Peter Thiers, der für sein Stück "Warten auf Sturm" geehrt wird.

Das "monumentale Debüt" von Thiers sei eine "überzeugende Parabel des modernen Arbeitslebens" und gehe "weit über die bloße Beschreibung einer Klassengesellschaft hinaus", hieß es zur Begründung der Jury. Der gebürtige Geraer arbeitet seit 2017 als Regieassistent am Thalia Theater Hamburg. Die Auszeichnung wird zur Eröffnung des Festivals am 17. Oktober überreicht.

Im Mittelpunkt des Festivals steht im Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag von Theodor Fontane (1819-1898) nach Veranstalterangaben die Sicht des märkischen Schriftstellers auf Kleist. Fontane sei ein scharfer Kritiker Kleists gewesen, der sich jedoch zugleich der herausragenden literarischen Qualität des Dramatikers und Erzählers bewusst gewesen sei, hieß es. Auf dem Programm stehen neben Theateraufführungen auch eine Jazz-HipHop-Kurzoperette, ein Poetry Slam und eine Sandmalerei-Show über Fontanes literarische Figur Effi Briest.

Die Kleist-Festtage ehren den Angaben zufolge seit 1991 jährlich im Oktober den in Frankfurt an der Oder geborenen Dichter Heinrich von Kleist (1777-1811). Das Theater- und Literaturfestival ist eine Gemeinschaftsproduktion der Stadt, des Kleist Forums und des Kleist-Museums. Neben Gastspielen, Koproduktionen und Auftragswerken aus allen Bereichen der darstellenden Künste stehen unter anderem Lesungen, Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen auf dem Programm.

Der Kleist-Förderpreis wird seit 1996 für noch nicht uraufgeführte Theaterwerke an Autoren vergeben, die nicht älter als 35 Jahre sind. Für den diesjährigen Förderpreis wurden 127 Stücke eingereicht.