Verbände fordern 2,3 Milliarden Euro für Wälder

Verbände fordern 2,3 Milliarden Euro für Wälder

Berlin (epd). Verbände der Waldwirtschaft haben zur Behebung der Schäden in deutschen Wäldern und für die Aufforstung Unterstützung in Höhe von 2,3 Milliarden Euro gefordert. Allein mindestens zwei Milliarden Euro koste die Beseitigung des 2018 und 2019 angefallenen Schadholzes, rechnete der Präsident des Dachverbandes "AGDW - Die Waldeigentümer", Hans Georg von der Marwitz, am Mittwoch in Berlin vor. Der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, Georg Schirmbeck, ergänzte, weitere Unterstützung sei für die Aufforstung notwendig.

Durch Stürme, die Dürre über inzwischen zwei heiße Sommer in Deutschland und den Befall mit Borkenkäfern sind nach Angaben der beiden Verbände der Waldwirtschaft 70 Millionen Festmeter Schadholz angefallen. In den Jahren davor seien es vereinzelt bei Stürmen auch zehn Millionen Festmeter Schadholz gewesen, erläuterte Schirmbeck. Das Problem derzeit sei aber der zusammengebrochene Holzmarkt, erläuterte von der Marwitz. Die Beseitigung der Schäden sei nicht kostendeckend zu bewältigen. Schadholz ist nach seinen Angaben durchaus noch zu verarbeiten. Derzeit bekommen Waldbesitzer aber nur wenig Geld für das Holz.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) trifft sich am Donnerstag mit den Verbänden in Berlin. Sie hatte ein Wiederaufforstungsprogramm in Höhe von mindestens einer halben Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Forstminister aus mehreren Bundesländern hatten Anfang August 800 Millionen Euro Unterstützung vom Bund gefordert.

Schirmbeck warnte davor, zu kleine Beträge bereitzustellen, die am Ende nichts bringen würden. Bisherige Unterstützungen aus dem Bundeshaushalt in Höhe von wenigen Millionen Euro sei wie "Leute auf den Arm nehmen". Das gelte auch für die 20 Millionen Euro, die die G7-Staaten für die Unterstützung der Löscharbeiten in der Amazonas-Region geben wollen.

Schirmbeck sagte, die Probleme des Waldes müssten von der ganzen Gesellschaft ernst genommen werden. "Mittlerweile sehen alle Spaziergänger, dass da nicht alles so ist wie es immer gewesen ist", sagte er. Die von Hans Georg von der Marwitz vertretene AGDW setzt sich für die Interessen privater Waldeigentümer ein. Nach Angaben des Verbands sind rund zwei Drittel der 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland in Privatbesitz oder gehören Kommunen und Körperschaften wie beispielsweise den Kirchen.