Sozialverband VdK warnt vor steigender Wohnungslosigkeit

Sozialverband VdK warnt vor steigender Wohnungslosigkeit

Osnabrück (epd). Angesichts steigender Mieten und einer rückläufigen Zahl von Sozialwohnungen warnt der VdK vor einer zunehmenden Wohnungslosigkeit. "Vor allem müssen wir für Menschen mit wenig Geld sorgen und sie davor schützen, dass hohe Mieten sie in die Wohnungslosigkeit treiben", sagte die Präsidentin des Sozialverbands, Verena Bentele, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). In der Grundsicherung müssten die Kosten der Unterkunft an die realen Wohnungsmarktverhältnisse angepasst werden.

Bentele forderte zudem auf eine Wende in der Rentenpolitik, damit Menschen im Alter auf eine gute Rente vertrauen und ihre Miete zahlen könnten. "Dazu gehört unter anderem, die Grundrente einzuführen, und zwar ohne Bedürftigkeitsprüfung", sagte sie.

Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum sei riesig: "Wenn fast zwei Millionen bezahlbare Wohnungen in Deutschland fehlen, dann ist das ein klarer Handlungsauftrag an die Bundesregierung, hier endlich tätig zu werden", betonte die Präsidentin des VdK Deutschland. Nur leider komme die im Koalitionsvertrag angekündigte Wohnraumoffensive nicht aus der Defensive. Alleinerziehende mit Kindern, Langzeitarbeitslose, Rentnerinnen und Rentner, Menschen mit Behinderung, aber auch junge Familien sollten keine Angst haben, ihre jetzige Wohnung zu verlieren, weil die Miete ungebremst steige.

Als wichtiges Rezept gegen die Wohnungsnot bezeichnete Bentele Investitionen in sozialen und barrierefreien Wohnungsbau. Neubauten lösten das Problem aber nur begrenzt: "Wir brauchen auch Regelungen für den Bestand", erklärte sie.