Gedenken an Mauerbau vor 58 Jahren

Gedenken an Mauerbau vor 58 Jahren

Berlin (epd). Mit einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung und Kranzniederlegungen an der Gedenkstätte Berliner Mauer ist am Dienstag in der Hauptstadt an die Opfer von Mauer und Teilung erinnert worden. An der Veranstaltung auf dem ehemaligen Todesstreifen an der Bernauer Straße nahmen rund 150 Menschen teil, darunter Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und zahlreiche Senatorinnen und Senatoren, der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge sowie weitere Politiker, Vertreter von Opferverbänden und Zeitzeugen. Anlass war der 58. Jahrestag des Mauerbaus vom 13. August 1961.

In der Andacht erinnerte der Publizist, Mitbegründer des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB) und ehemalige Bewohner der Bernauer Straße, Jörg Hildebrandt, an die ersten Tage nach dem Mauerbau und die mindestens 140 Toten an der Berliner Mauer. Der Ehemann der 2001 gestorbenen Brandenburger Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD) war bis 1961 Uhrenwart der Turmuhr der 1985 gesprengten Versöhnungskirche an der Stelle der heutigen Kapelle der Versöhnung.

Die 1894 erbaute Kirche stand nach dem Mauerbau 1961 genau auf dem Todesstreifen zwischen Ost- und Westberlin. DDR-Grenztruppen nutzten den Kirchturm zunächst als Geschützstand. Hildebrandt hatte den Angaben zufolge die Zeiger der Turmuhr der Versöhnungskirche 1961 aus Protest gegen den Mauerbau auf "Fünf vor Zwölf" gestellt und sie damit außer Betrieb gesetzt.

Veranstaltungen waren am Dienstag auch in anderen Stadtteilen geplant, unter anderem an der Peter-Fechter-Gedenkstele in der Zimmerstraße nahe dem Checkpoint Charlie. Peter Fechter war am 17. August 1962 von DDR-Grenzsoldaten bei einem Fluchtversuch über die Mauer angeschossen worden und verblutete. Mit dem Bau der schwer bewachten Berliner Mauer wurde Berlin für 28 Jahre in zwei Teile geteilt.