Rackete-Anhörung wegen Streiks verschoben

Rackete-Anhörung wegen Streiks verschoben
Die Sea-Watch-Kapitän Carola Rackete soll erst am 18. Juli wieder vor Gericht im italienischen Agrigent erscheinen. Ihre ursprünglich für Dienstag geplante Anhörung wurde verschoben.

Rom, Agrigent (epd). Die für Dienstag in Agrigent geplante Vernehmung der Kapitänin der "Sea-Watch 3", Carola Rackete, ist wegen eines Streiks der italienischen Anwälte verschoben worden. Der Gerichtstermin werde voraussichtlich am 18. Juli stattfinden, teilte der Anwalt der Kapitänin, Leonardo Marino, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag auf Anfrage mit.

Rackete soll wegen des unerlaubten Anlegens ihres Schiffs im Hafen von Lampedusa zum Vorwurf der Begünstigung illegaler Einwanderung befragt werden. Im Fall einer Verurteilung droht der Kapitänin eine fünfjährige Haftstrafe.

Ein Untersuchungsgericht hatte vergangene Woche die Anschuldigung zurückgewiesen, Rackete habe beim Anlegen mit der "Sea-Watch 3" Widerstand und Gewalt gegen ein Kriegsschiff angewandt. Die deutsche Kapitänin war daraufhin aus dem Hausarrest in Agrigent entlassen worden und hatte sich an einen geheimen Ort in Sizilien zurückgezogen.

Carola Rackete hatte sich nach tagelangem Tauziehen mit den italienischen Behörden Ende Juni über das Verbot hinweggesetzt, mit der "Sea-Watch 3" Lampedusa anzulaufen. Beim Anlegen im Hafen der italienischen Insel hatte sie ein Schiff der Finanzpolizei gerammt. Die Untersuchungsrichterin hatte sich jedoch der Argumentation Racketes angeschlossen, dass es Vorrang gehabt habe, die vor Libyen geretteten Flüchtlinge in einen sicheren Hafen zu bringen. Überdies sei das Boot der Finanzpolizei kein Kriegsschiff.