Junge Deutsche aufgeschlossen für Social Freezing undKinderwunschbehandlung

epd-bild / Jens Schulze
Der Kinderwunsch ist bei jungen Deutschen sehr groß.
Junge Deutsche aufgeschlossen für Social Freezing undKinderwunschbehandlung
Die allermeisten jungen, kinderlosen Deutschen wünschen sich Kinder. Das geht aus einer Umfrage hervor. Viele zeigen sich offen, neue Möglichkeiten wie das Einfrieren von Eizellen zu nutzen.

Berlin (epd)Junge Deutsche werden immer aufgeschlossener für alternative Wege zum Kinderkriegen. So zeigen sich 64 Prozent der 18- bis 30-Jährigen offen für Social Freezing, also das Einfrieren von Eizellen, wie aus einer am Montag in Berlin vorgestellten Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift "Eltern" hervorgeht. Mehr als jeder dritte Befragte (31 Prozent) kann sich für sich selbst die Möglichkeit vorstellen, so die Fruchtbarkeitsphase zu verlängern.

Im Herbst 2014 hatten die US-Konzerne Apple und Facebook weltweit für Schlagzeilen gesorgt, weil sie Mitarbeiterinnen für Social Freezing seitdem Bonuszahlungen anbieten. Die Unternehmen wollen belohnen, wenn Frauen zuerst Karriere machen und sich später um den Kinderwunsch kümmern.

Realisierung immer später

Grundsätzlich bleibt der Kinderwunsch auch bei jungen Deutschen sehr groß. 86 Prozent der kinderlosen, jungen Frauen und 88 Prozent der kinderlosen, jungen Männer möchten später einmal ein oder mehrere Kinder haben, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Die Realisierung des Kinderwunsches verschiebt sich aber immer weiter nach hinten. So glauben 37 Prozent der Befragten, dass es in 20 Jahren nichts Ungewöhnliches mehr sein wird, wenn eine Frau im Alter von 50 Jahren Mutter wird.

Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) ist auch aufgeschlossen gegenüber dem Austragen des Kindes durch eine Leihmutter, 69 Prozent gegenüber der Eizellenspende einer fremden Frau, 65 Prozent gegenüber der Samenspende eines fremden Mannes. Leihmutterschaft und Eizellenspenden sind in Deutschland zur Kinderwunschbehandlung bislang verboten.

Forsa hatte für die repräsentative Erhebung "Die Zukunft der Familie" im November 2015 insgesamt 1.061 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren befragt.