Kolumbiens Präsident stellt Waffenstillstand mit Farc in Aussicht

Kolumbiens Präsident stellt Waffenstillstand mit Farc in Aussicht
Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos hat der Farc-Guerilla erstmals einen Waffenstillstand angeboten.

Bogotá, Rio de Janeiro (epd)Santos stellte in einer Rede am Mittwoch (Ortszeit) in Aussicht, einen gegenseitigen, international überwachten Waffenstillstand zu vereinbaren, der zum Jahreswechsel in Kraft treten soll. Die Farc, die im Juli eine einseitige Waffenruhe verkündet hatte, fordert von der Regierung seit langem, dass beide Seiten die Waffen niederlegen sollten. Die größte kolumbianische Guerillagruppe und die Regierung führen seit drei Jahren Friedensgespräche.

Gespräche beschleunigen

Santos forderte als Vorbedingung für einen Waffenstillstand die Farc auf, die Gespräche über das Ende des Konflikts zu beschleunigen. Die linken Rebellen begrüßten das Angebot des Präsidenten, schlugen allerdings im Gegenzug vor, bereits zum 16. Dezember die Waffen schweigen zu lassen, wie der Hörfunksender RCN berichtete. "Weihnachten ohne Angst. Die Leute wünschen sich schon lange diesen Waffenstillstand," schrieb Rodrigo Granda von der Farc-Delegation in Havanna im Kurznachrichtendienst Twitter.

Im September unterzeichneten beide Seiten ein juristisches Rahmenabkommen zur Aufarbeitung des 50 Jahre währenden Konflikts. Für März nächsten Jahres ist die Unterzeichnung eines Friedensvertrages geplant.