Herbert-Haag-Preis für Bedford-Strohm und Haus der Religionen

Herbert-Haag-Preis für Bedford-Strohm und Haus der Religionen
Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und das "Haus der Religionen" in Bern werden mit "Herbert-Haag-Preis" 2016 geehrt. Beide stünden für eine entschiedene interreligiöse Verständigung, teilte die Stiftung Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche am Mittwoch in Luzern mit.

Der nach dem katholischen Theologen Herbert Haag (1915-2001) benannte Preis wird am 13. März in Bern verliehen. Neben Bedford-Strohm und dem Haus der Religionen erhalten drei Studierende eine Anerkennung für ihre Forschungsarbeit zu zeitgemäßer Sprache und Botschaft in der Kirche.

Bedford-Strohm werde mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis geehrt, weil er als kirchlicher Amtsträger vorlebe, dass Freiheit in der Kirche und aktiver interreligiöser Dialog eng zueinander gehörten, teilte die Stiftung zur Begründung mit. Der Theologe setze sich konsequent für Verständigung der Konfessionen und Religionen ein und wende sich entschieden gegen religiöse und ideologische Intoleranz. Ausdrücklich erwähnt wird dabei die Bereitschaft des Landesbischofs, im Kuratorium des Münchner Forums für Islam mitzuarbeiten.

Das "Haus der Religionen - Dialog der Kulturen", das Ende 2014 in Bern eröffnet wurde, sei eine Herausforderung für alle christlichen Kirchen und Gruppierungen. Mit dem Preisgeld von 15.000 Schweizer Franken (13.800 Euro) solle der Mut und die Ausdauer aller Beteiligten anerkannt werden. Die Berner Einrichtung, in der acht Religionsgemeinschaften mitwirken, stehe im Widerspruch zu jenen, die Stimmung machten gegen Religion. Das "Haus der Religionen" sei ein Beweis dafür, dass alle Religionen und Kulturen das Ihre zu einem guten Leben beitragen wollten, heißt es zur Begründung.



Der Herbert-Haag-Preis wird an Personen und Gruppen vergeben, die sich für Freiheit und Menschlichkeit in der Kirche einsetzen. Träger des Preises sind neben anderen die Professoren Walter Kirchschläger und Karl-Josef Kuschel, die feministische Theologin Elisabeth Moltmann, der Kirchenkritiker Eugen Drewermann und der Befreiungstheologe Leonardo Boff. In diesem Jahr wurden die Tübinger Professorin und frühere baden-württembergische Staatssekretärin Regina Ammicht Quinn, sowie die Internationale Zeitschrift für Theologie "Concilium" geehrt.

Der katholische Theologe und Bibelwissenschafter Herbert Haag lehrte von 1948 bis 1960 Altes Testament an der Theologischen Fakultät Luzern, von 1960 bis 1980 an der katholisch-theologischen Fakultät an der Universität Tübingen.