Gabriel fordert «Zuversicht und Realismus» in Flüchtlingspolitik

epd-bild/Thomas Lohnes
Angesichts Hunderter Helfer, wie hier am Samstag in Frankfurt am Main, lobte der Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) das große Engagement vieler Bürger beim Empfang von Flüchtlingen. «Deutschland zeigt wirklich ein Bild, auf das wir stolz sein können», sagte er.
Gabriel fordert «Zuversicht und Realismus» in Flüchtlingspolitik
Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hat die Beschlüsse der Koalition in der Flüchtlingspolitik als Paket für eine «nachhaltige Flüchtlingsinfrastruktur» bezeichnet.

Berlin (epd)Der Wirtschaftsminister lobte am Montag in Berlin das große Engagement vieler Bürger beim Empfang von Flüchtlingen. «Deutschland zeigt wirklich ein Bild, auf das wir stolz sein können», sagte er. Zugleich forderte er, Probleme mit der Zuwanderung offen anzusprechen und auf Sorgen einzugehen. «Wir müssen unser Land auch zusammenhalten», sagte Gabriel. Die Herausforderungen in der Flüchtlingspolitik betrachte er daher mit «Zuversicht und Realismus».

Faire Verteilung der Flüchtlinge in Europa

Der SPD-Chef sagte, Deutschland sei wirtschaftlich stark. Auf Dauer könne sich das Land aber einen so starken Andrang nicht leisten. Er unterstrich die Forderung der Bundesregierung nach einer fairen Verteilung von Flüchtlingen in Europa. Deutschland, Österreich und Schweden könnten nicht die einzigen Länder sein, die sich namhaft beteiligen, sagte Gabriel.

400 Millionen Euro jährlich für die Bekämpfung der Fluchtursachen

Der Vizekanzler hob auch den Koalitionsbeschluss für eine stärkere Bekämpfung von Fluchtursachen und eine größere Unterstützung für Flüchtlinge in Krisenregionen hervor. Aus dem Haushalt des Auswärtigen Amtes sollen dafür jährlich zusätzliche 400 Millionen Euro fließen. Gabriel sagte, das ziele vor allem auf die Nachbarstaaten Syriens. Man müsse dazu beitragen, dass die Menschen dort «nicht auch noch so hoffnungslos werden, dass sie sich in Bewegung setzen», sagte Gabriel.