Erste Bischöfin in der Kirche von England erwartet

Foto: Getty Images/iStockphoto/tupungato
Blick auf die Stadt Stockport
Erste Bischöfin in der Kirche von England erwartet
Die Kirche von England könnte noch in dieser Woche die Ernennung der ersten Bischöfin bekanntgeben.

Wie die Tageszeitung "Daily Telegraph" (Mittwochsausgabe) berichtet, werde eine Frau als Bischöfin von Stockport nachrücken. Das Amt sei seit Mai vakant. Damit würde nur vier Wochen, nachdem die Generalsynode der Anglikaner die Gesetzgebung zur Bischofsweihe von Frauen abgeschlossen hat, erstmals eine Frau in der Kirche von England ein Bischofsamt bekleiden.

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Nach Informationen der Zeitung könnte die britische Regierung die Personalie noch am Mittwoch verkpnden. Zudem könnte bereits am Donnerstag ein Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht werden, der Bischöfinnen einen bevorzugten Zugang zum Oberhaus verschaffen soll. Die Bischöfe der Kirche von England haben derzeit 26 Sitze im "House of Lords". Während die Erzbischöfe von Canterbury und York sowie die Bischöfe von London, Durham und Winchester automatisch Sitze im Oberhaus haben, werden die weiteren Sitze nach Länge der Amtszeit vergeben. Da derzeit mehr als 40 Bischöfe prinzipiell ein Anrecht auf einen Sitz im Oberhaus haben, würde es Jahrzehnte dauern, bis Frauen nachrücken.

Mit dem Gesetz soll es Bischöfinnen schneller möglich sein, ins Oberhaus einzuziehen. Der Gesetzentwurf sieht vor, die Amtszeitregelung für zehn Jahre auszusetzen. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hatte sich für diese Gesetzesinitiative stark gemacht, um zu verhindern, dass künftige Bischöfinnen nach dem langen Warten auf den Zugang zum Bischofsamt nicht auch noch Jahrzehnte auf einen Sitz im Oberhaus warten müssen.

Zwei Jahrzehnte nach der Zulassung zum Priesteramt steht Frauen in der Kirche von England seit der Generalsynode im November nach langem Ringen auch das Bischofsamt offen. Noch im November 2012 war ein Gesetzentwurf zur Einführung von Bischöfinnen an der anglikanischen Generalsynode überraschend gescheitert und hatte die Kirche in eine tiefe Krise gestürzt. Traditionalistische Anglikaner hatten sich wiederholt gegen die Bischofsweihe von Frauen ausgesprochen.