Taifun "Megi" verwüstet Philippinen - fünf Tote

Taifun "Megi" verwüstet Philippinen - fünf Tote
Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometern in der Stunde hat der Monstersturm "Megi" den Norden der Philippinen heimgesucht. Fünf Menschen ertranken, Tausende wurden in Sicherheit gebracht.

Einer der stärksten Wirbelstürme seit Jahren hat am Montag die Philippinen erreicht. Mehr als 4.000 Menschen wurden nach Behördenangaben von der Küste der nördlich gelegenen Insel Luzon vor dem Taifun "Megi" in Sicherheit gebracht. Fünf Menschen kamen in dem Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 260 Stundenkilometern ums Leben. Über dem Nordteil der Insel gingen heftige Regenfälle nieder. Der US-Meteorologe Ivan Cabrera nannte "Megi", der in die höchste Kategorie fünf eingestuft wurde, im Nachrichtensender CNN einen "Monstersturm".

Riesige Wellen donnerten gegen die Nordküste Luzons. Bei tosendem Wind und verheerenden Regenfällen ertrank ein 53 Jahre alter Fischer in der nordphilippinischen Stadt Tuguegarao in einem Fluss, wie es vom Katastrophenschutz hieß. Ein Mitarbeiter eines Strandhotels wurde am Montag bei Ilocos Sur Province tot an Land gespült. Er sei am Sonntagabend trotz des Wetters hinausgeschwommen, hieß es. Zwei weitere Menschen wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, ein Mann starb durch einen Blitzschlag.
Zunächst hatte der US-Sender CNN unter Berufung auf das Taifunwarnzentrum von Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 350 Stundenkilometern berichtet.

Regierung war gut vorbereitet auf den Sturm

"Megi" löste Erdrutsche aus, verwüstete ganze Landstriche und zerfetzte Stromleitungen. Mehr als drei Millionen Menschen in sechs nördlichen Provinzen saßen im Dunkeln. Springfluten und Windböen rissen Fahrzeuge von den Straßen und beschädigten zahlreiche Gebäude. Am schlimmsten betroffen waren die Provinzen Cagayan und Isabela. Die meisten Flüge im Norden der Insel wurden eingestellt, Hunderte Passagiere warteten auf den Flughäfen. "Megi" war für die sturmerprobten Philippinen der stärkste Taifun seit langem.

Präsident Benigno Aquino versetzte alle Regierungsdienste in höchste Alarmbereitschaft. Die Küstenwache hielt Fischerboote in den Häfen zurück. Tausende von Soldaten und Freiwillige standen bereit, um auch mit Hubschraubern zu helfen. Zahlreiche Pakete mit Notverpflegung wurden verteilt. Schulen blieben geschlossen. Der philippinische Wetterdienst gab Sturmwarnungen für 30 Provinzen und die Hauptstadt Manila heraus. Nach Behördenangaben zeichnen sich große Ernteverluste für die Bauern ab.

Verheerende Regenfälle in Vietnam

"Megi" war gegen Mitternacht in den Bergen der Region Isabela auf Land getroffen. Der Taifun schwächte sich bei seinem Zug durch das Gebirge auf Windgeschwindigkeiten von rund 180 bis 215 Kilometern pro Stunde ab. Nach Angaben der Meteorologen sollte sich "Megi" am frühen Dienstagmorgen von den Philippinen weg in Richtung Südchina bewegen.

Jedes Jahr wüten rund 20 Wirbelstürme auf den Philippinen. Im vergangenen Jahr kamen bei Taifunen fast 1.000 Menschen ums Leben: Diese hatten in der Hauptstadt Manila die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten und Dutzende Erdrutsche im nördlichen Teil des Inselstaates ausgelöst.

Aus Vietnam wurden unterdessen auch verheerende Regenfälle gemeldet. Nach offiziellen Angaben kamen in den Fluten im Zentrum des Landes mindestens 30 Menschen ums Leben, mehr als 100.000 Häuser wurden überschwemmt, knapp 70.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Ein Bus mit 38 Menschen an Bord wurde in der Provinz Dak Nong von den Wassermassen fortgerissen. Der Fahrer und 16 Reisende konnten sich retten, 20 Menschen wurden vermisst.

dpa